Wird der Newsletter nicht korrekt dargestellt? Klicken Sie HIER!

Banner
  Lebendiger Alpenrhein - Newsletter
 


Dr. Lukas Indermaur, Projektleiter "Plattform Lebendiger Alpenrhein"
Liebe Leserinnen und Leser
Am Alpenrhein ist Einiges in Bewegung: Erfreuliches, wie etwa die geplanten Aufweitungsprojekte zur Hochwassersicherheit (RHESI), aber auch Unerfreuliches, wie der Spatenstich für das Kraftwerk an der Illmündung. In diesem Newsletter geben wir Ihnen einen kleinen Einblick in unsere diversen Arbeiten und momentanen Projekte. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse.


RheinLeben: Erfolgreiche Ausstellungstour


Auf spielerische Art wird Wissen vermittelt.

Vor den Sommerferien beendete die Wanderausstellung RheinLeben ihre erfolgreiche zweimonatige Tour 2012 in Koblach. An 18 Standorten besuchten rund 4000 Personen, davon viele Schulklassen und Familien, den originell gestalteten Bauwagen und die Aussenzelte, um sich bei spielerischen Experimenten oder auf Bildschirmen über die Defizite und Chancen am Alpenrhein zu informieren. Die Mehrheit der Besucher sehnt sich nach einem naturnahen Rhein und hofft auf eine erfolgreiche Umsetzung der ökologischen Massnahmen im Entwicklungskonzept Alpenrhein EKA.

Nächstes Jahr, zwischen April und Juni, findet die 2. Etappe der Tour durch weitere Gemeinden im Rheintal statt. Hinweise für attraktive Standplätze werden gerne entgegengenommen. [marcia.mauchle@wwfost.ch]


Schweiz: Energie effizient einsetzen


40 Prozent unseres Stroms wird ungenutzt verschwendet. Statt die letzten natürlichen Flüsse für neue Kraftwerke aufzustauen, ist es sinnvoller effizientere Heizsysteme einzusetzen, Gebäude besser zu isolieren oder verbrauchsärmere Geräte einzusetzen.

Dafür braucht es den politischen Willen und entsprechende Vorschriften. Der WWF Schweiz hat darum, zusammen mit anderen Organisationen, ein Initiativbegehren lanciert, das diese Forderung aufnimmt. Helfen Sie mit die nötigen 120'000 Unterschriften für dieses Begehren zu sammeln. Die Initiative kann von allen Schweizer BürgerInnen unterzeichnet werden. Danke!  [Download Unterschriftenbogen]


RHESI - jetzt Zeichen setzen!


Eine mögliche Variante: Aufweitung bis zu den Dämmen.

Mit dem Projekt RHESI soll die Abflusskapazität des Rheins zwischen der Illmündung und dem Bodensee von heute 3.100 m3/s auf mindestens 4.300 m3/s erhöht werden. Das Projekt entspricht der Umsetzung von Massnahmen aus dem Entwicklungskonzept Alpenrhein der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) und der Internationalen Rheinregulierung (IRR) aus dem Jahr 2005.

Neben dem erhöhten Hochwasserschutz ist die Verbesserung der ökologischen Situation ein zentrales Ziel dieser Massnahmen. Derzeit stehen 7 Varianten zur Auswahl, alle genügen dem Hochwasserschutz, aber nicht alle führen zu verbesserten ökologischen Verhältnissen. Die Plattform Lebendiger Alpenrhein ist bei den nun laufenden Evaluationen dabei. Sie wird sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass der ökologischen Qualität der Varianten viel Gewicht beigemessen wird. [mehr]


Spatenstich beim Kraftwerk an der Ill



Links: Umgestaltung der Illmündung nach 2002.
Rechts: An derselben Stelle, wo vor erst 10 Jahren als Kompromiss zwischen Hochwasserschutz und Ökologie der Mündungsbereich neu gestaltet wurde, wird nun ein Kraftwerk gebaut.


Am 7. August 2012 erfolgte der Spatenstich zum Bau des Mündungskraftwerks an der Ill. Zu spät wurden die Umweltverbände auf den schweren Eingriff in das Flusssystem Alpenrhein aufmerksam. Die Verfahren waren bereits weitgehend abgeschlossen. Da die geplante Anlage die im UVP-Gesetz enthaltenen Schwellenwerte gemäss Initianten nicht überschreite, wurde keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt.

Das Gebiet am Illspitz verfügt aufgrund der bestehenden Naturwerte sowie der beachtlichen noch unverbauten Flächen über ein immenses Potential für eine Revitalisierung. Ein grosszügiger Schwemmfächer wurde bereits vor Jahren konzeptionell angedacht. Damit wäre die Dynamisierung des Mündungsbereiches und grossflächige Wiedervernässung des austrocknenden Natura 2000 Gebietes Bangs-Matschels erreicht worden. Solch eine Lösung ist durch den Kraftwerksbau am Illspitz nicht mehr möglich. Aus gewässerökologischer Sicht fordern die Umweltverbände, im Einklang mit Richtlinien der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein, die sohlgleiche Anbindung von Seitengewässern des Rheins ein. Die Vernetzung des Gewässersystems wird denn auch als entscheidende Massnahme im Entwicklungskonzept Alpenrhein aufgeführt, um den ökologischen Zustand zu verbessern. Das Flusskraftwerk am Illspitz wird zudem kaum zur Reduktion des Schwalls in der Ill und im Alpenrhein beitragen - der Schwall wird von Kraftwerken im oberen Einzugsgebiet der Ill produziert. Für schwimmstarke Fische sind einige Massnahmen für den Fischaufstieg geplant, ob auch der wichtige Abstieg für die Seeforelle funktioniert, ist ungewiss.


 
Sitter: Schutz vs. Nutzen


Mo, 17. Sept., 18.45, Auslauf Kraftwerk Kubel, Wägenwaldstr. St. Gallen
Die Sitter ist ein landschaftsprägender Gebirgsbach, dynamisch und wild. Auf wenigen Teilstrecken laichen noch Bachforellen im lockeren Kies. Die Sitter wird durch den Menschen vielfältig genutzt: Zur Erholung, zur Produktion von Energie oder auch als Vorfluter für die Einleitung von Abwasser aus der Kläranlage. Pro Natura und WWF laden zu einem Sitter-Spaziergang ein, um über Energiepotentiale sowie die fragile Balance von Schutz und Nutzen zu diskutieren. Anmeldung ist keine erforderlich.


Filmwettbewerb: Das grosse Finale


So, 23. Sept., 18.00, Kino Palace, Blumenbergplatz, St. Gallen
An die 40 Filme junger Filmschaffender aus der ganzen Ostschweiz wurden eingereicht! Diese Kurzfilme zum Thema Wasser werden nun auf der grossen Kinoleinwand gezeigt und gleich im Anschluss prämiert. Es winken Gesamtpreise im Wert von CHF 7`000.-. Der Filmwettbewerb wird auch von der Plattform Lebendiger Alpenrhein unterstützt.



Vortrag: Das Alpenrheinsystem - Erfordernisse und Perspektiven


Untere Landquart vor und nach der Revitalisierung 2011.

Di, 25. Sept., 18.15, Naturmuseum, Chur
Wie wichtig die Betrachtung des gesamten Gewässersystems ist, wird in diesem Vortrag von Prof. Dr. Mathias Jungwirth vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement der Universität für Bodenkultur in Wien am Beispiel des Alpenrheins aufgezeigt. Der Referent zählt zu den Revitalisierungspionieren Europas.
Sie sind herzlich dazu eingeladen. [mehr]


Exkursion: Seeforellen auf Wanderschaft


Sa, 6. Okt., 8.30 bis 11.30,  Domat/Ems, Staudamm Reichenau
Seeforellen sind imposante Fische. Seit 2000 die Fischtreppe beim  Stauwehr Reichenau in Betreib ist, können sie wieder vom Bodensee zu ihren früheren Laichplätzen im Vorder- und Hinterrhein aufsteigen. Unter der Leitung von Florian Bebi beobachten wir sie beim Treppensteigen im Fischpass. [mehr]


Tagung: Fische und Gewässerschutz


Sa, 10. Nov., 14.30, Naturmuseum St. Gallen
Das St. Galler Naturmuseum hat seine 16. Herbsttagung dem Thema "Gewässer und Fische" gewidmet. Auf dem Programm stehen spannende Referenten und Themen. [mehr]


Vortrag: Tagliamento (I) als Vorbild für den Alpenrhein?


Mi, 14. Nov., 19.30, Oberstufenzentrum Thal
Der 'Naturschutzverein Am Alten Rhein' hat Dr. Lukas Indermaur, Projektleiter der Plattform 'Lebendiger Alpenrhein' zu einem Vortrag eingeladen. Als Kenner des Tagliamentos, einer der letzten frei fliessenden Flüsse Europas, wird er Vergleiche zum Alpenrhein anstellen und die Chancen der geplanten ökologischen Aufwertung für den kanalisierten Alpenfluss aufzeigen.
[Anmeldung]


Datenschutz

Der Newsletter 'Lebendiger Rhein' ist ein kostenloser Informationsdienst. Wir geben Ihre Adresse in keinem Fall an Dritte weiter.

Newsletter abonnieren



 
>> Newsletter weiterempfehlen!    >> Newsletter-Archiv

WWF Graubünden · WWF St. Gallen · Pro Natura St. Gallen-Appenzell · Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz · Naturschutzbund Voralberg
www.lebendigerrhein.org · info@lebendigerrhein.org · Postfach 2341 · 9001 St. Gallen

Newsletter abonnieren · Newsletter abbestellen · Copyright (C) 2013