Wasser für Giessen

Die alten Giessen in der Rheinebene bei Sargans sind vielerorts ausgetrocknet. Seit einigen Jahren gibt es Initiativen zur Wiederbelebung dieser wertvollen Kleingewässer. Im Winter 2002/03 wurde ein Seitenarm des Silbergiessens geöffnet.

Giessen sind Grundwasseraufstösse, die parallel zum Hauptfluss durch die Talebene abfliessen. Als Folge der Absenkung des Rheinbettes sind seit den 70er Jahren die meisten Giessen in der Rheinebene ausgetrocknet. Seit 1991 bestehen Projekte zur Wiederbewässerung der zum Teil aufgefüllten oder als Abfalldeponien missbrauchten Giessenläufe.

1996 wurde die Stiftung Rheinaugiessen gegründet, um die Giessen und ihr natürliches Umfeld wieder zu beleben. 1999 konnte mit dem Silbergiessen der erste Giessenlauf wieder geöffnet und mit natürlich aufstossendem Wasser neu belebt werden. Inzwischen ist er ein bedeutendes Laichgebiet für verschiedene Fischarten geworden.

Im Rahmen eines Projektwettbewerbs, den der WWF St. Gallen und Pro Natura St. Gallen-Appenzell als Beitrag zum Kantonsjubiläum St. Gallen 2003 ausgeschieben hatte, konnte die Stiftung ein grösseres Projekt realisieren. Unter aktivem Einbezug von Schülern und der Bevölkerung wurde ein Seitenarm des Silbergiessens auf rund 300 m geöffnet. Die Bauarbeiten wurden im Winter 2002/2003 durchgeführt. Im Frühling wurde der Bunker als Informationsraum eingerichtet und der Lehrpfad erstellt. Am 20. Juni 2003 wurde der Abschluss der Arbeiten mit einem gut besuchten Anlass gefeiert. Die Kosten für das Projekt umfassten insgesamt rund 130 000 Franken (weil bei den Arbeiten eine Altlast offen gelegt wurde, entstanden unerwartet grosse Mehrkosten). Davon wurden 101 000 Franken durch den Projektwettbewerb finanziert.

 

Projektziel

  • Offenlegung eines verlandeten und teilweise aufgefüllten Giessenarmes und Auslichtung des Gehölzes;
  • Einrichtung eines Infozentrums in einem alten Bunker;
  • Einrichtung eines Wasserlehrpfades entlang dem Giessen.