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Flüsse sind natürlicherweise eng mit dem Umland verzahnt. Sie prägen Gewässerlebewesen aber auch die Menschen und die Landschaft durch die sie fliessen.

 

Eingeschränkte Durchgängigkeit

Zuflüsse sind wichtig für Fische - als Lebensraum, Laichgebiet oder Rückzugsort. Doch viele Zuflüsse sind heute stark beeinträchtigt. Schwellen und Wasserkraftanlagen behindern die Durchgängigkeit. Letztere müssen aber künftig fischgängig gestaltet werden. In der Schweiz sind 133.000 künstliche Abstürze höher als 50 Zentimeter. Sie behindern die Verbreitung der Gewässerorganismen und die Fischwanderung. Hindernisse von 70 Zentimetern Höhe sind nur noch für die grössten Bachforellen passierbar, Jungfische scheitern schon bei einer Höhe von 20 Zentimetern. Weil dies im Mittelland auf jedem Kilometer durchschnittlich sechsmal geschieht, werden die Fische von ihren Laichgewässern und Rückzugsräumen abgeschnitten.

 

Absturz in den Alpenrhein

Am Alpenrhein wurden von einst 53 angebundenen Zuflüssen 43 abgetrennt. Das Wasser wird in Kanälen gesammelt. Nur die Hälfte der zehn verbliebenen Zuflüsse ist heute für schwimmstarke Fische erreichbar. Während Jahrzehnten hat sich der Alpenrhein in sein Flussbett eingegraben. Die verbliebenen Zuflüsse fliessen nicht mehr direkt hinein, sondern fallen oft über mehrere Meter hinab. Am Liechtensteiner Binnenkanal und an der Mündung der Landquart brachen die Behörden diese Abstürze auf und bauten sie in eine fliessende, abfallende Passage um. Seither steigt die Zahl der Fischarten wieder an.